Professionelle Zahnreinigungen gelten heute als Standardempfehlung – oft wird suggeriert, man solle sie alle 6 Monate oder sogar alle 3 Monate durchführen lassen. Wer es sich leisten kann (oder eine gute Zahnzusatzversicherung hat), wird oft gelobt. Doch wie sinnvoll ist das wirklich? Die Antwort ist wie so oft: Es kommt darauf an.
Warum überhaupt Zahnreinigung?
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) soll:
- Zahnstein und harte Beläge entfernen
- die Zahnoberfläche glätten
- Bakterien reduzieren
- Parodontose vorbeugen
Das klingt vernünftig – und in manchen Fällen ist es das auch. Wer z. B. viele Zahnzwischenräume hat, sehr dichten Zahnstein entwickelt oder entzündliches Zahnfleisch hat, kann von einer gezielten Reinigung profitieren. Doch was kaum jemand fragt: Warum entstehen bei manchen Menschen überhaupt so viele Beläge – und bei anderen kaum?
Zahnstein ist kein Schicksal – sondern ein Zeichen
Starker Zahnstein ist oft ein Signal des Körpers, nicht nur ein kosmetisches Problem. Ursachen können sein:
- zu wenig Speichel oder veränderte Speichelzusammensetzung
- zu hoher Zucker- oder Säurekonsum
- chronischer Mineralstoffmangel (v. a. Magnesium, Calcium, Silizium)
- zu wenig Wasser trinken
- unausgewogene Mundflora (z. B. durch Fluorid, Mundspülungen, Antibiotika)
Wer also ständig neue Beläge entwickelt, sollte sich nicht nur auf die PZR verlassen, sondern fragen: Was läuft in meinem System möglicherweise schief?
Wie oft sollte man eine Zahnreinigung machen?
Markus Schalls persönliche Einschätzung:
„Wenn man seine Zähne täglich gründlich reinigt, fluoridfrei putzt und auf gute Ernährung achtet, braucht man eine professionelle Zahnreinigung höchstens alle 2 bis 3 Jahre – wenn überhaupt.“
Diese Sichtweise wird zunehmend auch von naturheilkundlichen Zahnärzten geteilt. Regelmäßige, übertriebene PZR kann sogar schaden – und das wird selten offen gesagt.
Risiken durch zu häufige Zahnreinigung
Wer alle 3 bis 6 Monate eine intensive PZR durchführen lässt, sollte sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst sein:
- Mikrorisse im Zahnschmelz
- Durch Poliermaschinen oder rotierende Bürsten entstehen winzige Oberflächenverletzungen – Eintrittspforten für Bakterien.
- Verlust von Zahnhartsubstanz
- Besonders bei empfindlichen Zähnen oder dünnem Schmelz kann häufiges „Aufpolieren“ mehr zerstören als helfen.
- Störung der natürlichen Mundflora
Eine überreinigte Oberfläche verliert ihre natürliche Schutzschicht – Keime siedeln sich schneller an, was paradoxerweise neue Probleme verursachen kann.
Die unterschätzten Risiken häufiger Zahnreinigungen
1. Freisetzung von Schwermetallen
Viele Menschen tragen noch immer alte Amalgamfüllungen im Mund – eine Legierung, die bis zu 50 % aus elementarem Quecksilber besteht. Bei professionellen Zahnreinigungen, insbesondere bei Hochglanzpolitur oder Ultraschallgeräten, kann es zu folgendem kommen:
- Vibrationen und Wärme führen zur Freisetzung von Quecksilberdampf
- Dieser Dampf wird über die Schleimhaut oder beim Einatmen direkt ins zentrale Nervensystem aufgenommen
- Besonders gefährlich bei ungeschützten Reinigungen (ohne Kofferdam, Absaugung, Aktivkohle etc.)
Das Problem: Quecksilber ist ein neurotoxisches Schwermetall, das sich bevorzugt im Gehirn ablagert – und dort still wirken kann. Die Folgen zeigen sich oft erst Jahrzehnte später in Form von:
- kognitiven Ausfällen
- Konzentrationsstörungen
- Depressionen
- Angstzuständen
- und schließlich: Demenz oder Alzheimer-ähnlichen Symptomen
Studien zeigen, dass chronische, niedrigdosierte Quecksilberbelastung eine der wahrscheinlichsten Umweltursachen für Alzheimer sein könnte.
2. Mikroschäden am Zahnschmelz – Eintrittspforte für Keime
Viele Zahnärzte verwenden bei der PZR sogenannte Polierpasten mit abrasiven Stoffen oder rotierende Polierköpfe. Diese erzeugen kurzfristig eine glatte Oberfläche – doch oft auf Kosten der Zahnschmelzstruktur:
- Mikrorisse im Schmelz
- Freilegung von Dentinkanälchen
- Überempfindlichkeit bei heißen, kalten oder süßen Speisen
- Erhöhtes Risiko für Karies und innere Entzündungen
Was viele nicht wissen: Bakterien können über diese Mikroschäden direkt ins Zahninnere oder den Blutkreislauf eindringen – besonders bei gleichzeitigem Zahnfleischbluten oder vorgeschädigtem Parodontium.

3. Störung des Nervensystems durch Fluoride
In vielen Zahnarztpraxen wird bei der PZR fluoridhaltige Politurpaste oder Lacke verwendet – teils ohne Aufklärung. Dabei ist Fluorid kein harmloser Nährstoff, sondern ein potentes Neurotoxin, das in hoher Dosis toxisch auf Zellen wirkt. Langfristig kann eine systemische Fluoridbelastung zur Entmineralisierung anderer Gewebe, Schilddrüsenstörungen und neurologischen Auffälligkeiten führen. Es gibt ein aktuelles systematisches Review + Meta-Analyse (2025) von Taylor, Eftim et al., das 74 Studien (Kohorten und Querschnitts-Studien) aus mehreren Ländern untersucht. Darin fand man signifikante inverse Zusammenhänge zwischen Fluoridbelastung und dem IQ von Kindern.
Besonders gefährlich: Kombination aus Fluorid und Aluminium (z. B. durch Deos, Backpulver oder Umweltbelastung). Diese Verbindung kann die Blut-Hirn-Schranke durchdringen – ein möglicher Mechanismus bei Alzheimer
4. Der falsche Glaube an Hygiene statt Immunbalance
Regelmäßige Zahnreinigung wird oft mit „Gesundheit“ gleichgesetzt – doch der menschliche Körper braucht natürliche Reize, um sein Immunsystem aktiv zu halten. Eine überreinigte Mundhöhle:
- stört die orale Mikrobiota (Mundflora)
- macht anfälliger für pathogene Keime
- und kann zur oralen Dysbiose führen – ein Zustand, der chronische Entzündungen begünstigt
Diese Prozesse verlaufen still, aber langfristig – und stehen in engem Zusammenhang mit:
- Rheuma
- chronischer Erschöpfung
- Neurodegeneration
- und auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen
5. Zusammenhang mit Parkinson und mitochondrialem Stress
Zahlreiche Berichte (u. a. aus der Umweltzahnmedizin) beschreiben einen auffälligen Zusammenhang zwischen:
- übermäßigem Zahnarztkontakt
- hoher Schwermetallbelastung
- mitochondrialem Kollaps (Energieverlust auf Zellebene)
- und Parkinson-Erkrankungen im späteren Leben
Ein möglicher Auslöser: Regelmäßige Zahnreinigungen, bei denen jedes Mal kleine Mengen metallischer oder toxischer Partikel ins Gewebe gelangen, können auf lange Sicht das neuronale Gleichgewicht stören – besonders bei gleichzeitiger Mangelversorgung mit Lithium, Magnesium und Selen.
Fluorid – Schutz oder Schaden? Eine ehrliche Betrachtung
Fluorid ist seit Jahrzehnten Standard in fast allen Zahnpflegeprodukten. Kaum eine Werbung kommt ohne das Versprechen „Schützt vor Karies – dank Fluorid“ aus. Doch wie immer lohnt sich ein zweiter Blick. Denn was als Vorbeugung verkauft wird, hat Nebenwirkungen, über die kaum gesprochen wird – vor allem, wenn Fluorid täglich und langfristig eingesetzt wird.
Was ist Fluorid – und wie wirkt es?
Fluorid (F⁻) ist ein hochreaktives Ion, das in Zahnpasten meist in Form von Natriumfluorid, Aminfluorid oder Zinnfluorid zugesetzt wird. Es soll:
- den Zahnschmelz härten
- die Säurelöslichkeit der Oberfläche reduzieren
- das Wachstum von kariesverursachenden Bakterien hemmen
Klingt gut – aber die Wahrheit liegt, wie so oft, im Detail.
Zu harter Schmelz – ein Problem?
Ja. Und zwar dann, wenn die Zahnstruktur unnatürlich gehärtet wird:
- Fluorid lagert sich in die oberste Zahnschicht ein – nicht tief, sondern rein oberflächlich.
- Diese Schicht wird härter als natürliches Dentin, aber auch spröder.
- Ähnlich wie bei Glas: hart, aber nicht elastisch. Und dadurch bruchanfälliger.
Das bedeutet konkret: Zähne mit regelmäßiger Fluoridanwendung können schneller splittern, gerade bei kleinen Traumata – z. B. beim Kauen auf einem harten Korn oder beim Zähneknirschen (CMD!).
Fluorid und Zahnsteinbildung – gibt es da einen Zusammenhang?
Auch das ist kein Mythos, sondern ein realer Verdacht, den viele Zahnärzte aus der Naturheilkunde teilen. Folgendes wird diskutiert: Fluorid verändert die Zusammensetzung des Speichels leicht – besonders der pH-Wert und die Calciumbindung werden beeinflusst. Es entstehen mikrokristalline Ablagerungen, die den Zahnsteinaufbau beschleunigen können, vor allem in Verbindung mit Magnesium- oder Kalziumionen aus Speichel und Wasser.
Zudem glättet Fluorid die Oberfläche nur oberflächlich, was Plaqueanhaftung an rauen Stellen (z. B. freiliegendes Dentin) sogar erleichtern kann. Einige Studien deuten darauf hin, dass fluoridierte Zahnpasta bei entsprechender Speichelzusammensetzung die Bildung von Zahnstein sogar fördert – ein Widerspruch zum ursprünglichen Werbeversprechen.
Neurologische Risiken bei Fluorid – nur bei Überdosis?
Die offiziellen Stellen (WHO, BZgA, Zahnärztekammern) betonen stets, dass Fluorid „nur in zu hoher Dosis“ schädlich sei. Doch was bedeutet das im Alltag? Bei täglicher Anwendung fluoridierter Zahnpasta, Fluoridlack beim Zahnarzt, fluoridiertem Salz und ggf. sogar fluoridiertem Trinkwasser kann die Grenze zur chronischen Überbelastung schnell überschritten sein.
- Kumulative Wirkung: Fluorid wird nicht vollständig ausgeschieden, sondern lagert sich im Körper ab – u. a. in Knochen, Nieren, Gehirn.
- Besonders kritisch: Kinder, Menschen mit Nierenschwäche oder Störungen der Entgiftung (z. B. MTHFR-Mutation)
Studien deuten auf einen Zusammenhang mit:
- Schilddrüsenunterfunktion
- Gehirnleistungsstörungen (besonders bei Kindern)
- Beeinträchtigung des Energiestoffwechsels
- und sogar frühzeitiger Demenz
Besonders bedenklich ist die Kombination aus Fluorid + Aluminium, da sie die Blut-Hirn-Schranke überwindet – ein möglicher Mechanismus für neurodegenerative Erkrankungen. Menschen mit Hypersensibilität oder MCS (Multiple Chemikalien Senitivität) sollten ebenfalls vorsichtig mit der täglichen Nutzung von Flourid umgehen.
CMD, empfindliche Zähne und individuelle Strategien
Bei speziellen Zahnthemen wie CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) oder überempfindlichen Zahnhälsen ist es besonders wichtig, nicht pauschal zu handeln. Hier kann zu viel Reinigung mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Sanfte Pflege, punktuelle Unterstützung und Geduld sind oft der bessere Weg.
In meinem Buch „CMD – Das vergessene Problem der modernen Medizin“ beschreibe ich, wie sehr funktionelle Störungen im Kieferbereich unterschätzt werden – sowohl von Patienten als auch von Ärzten. Der neue Artikel über Zahnreinigung und ihre möglichen Risiken ergänzt dieses Thema um eine oft vernachlässigte Perspektive: Wie Eingriffe an den Zähnen – selbst vermeintlich harmlose wie eine professionelle Zahnreinigung – Auswirkungen auf das gesamte Körpersystem haben können.
Gerade bei CMD-Patienten, deren Zahnstrukturen häufig durch Pressen, Knirschen oder frühere Fehlbelastungen vorgeschädigt sind, können aggressive Polierverfahren oder fluoridreiche Reinigungsmittel zusätzliche Reize setzen – und somit bestehende Beschwerden verstärken. Wer unter CMD leidet, sollte daher nicht nur seine Kaumuskulatur beobachten, sondern auch die Abläufe in der Zahnarztpraxis bewusst hinterfragen. Dieser Zusammenhang zwischen Mikrotrauma, stillen Entzündungen und neurovegetativen Störungen wird in der klassischen Zahnmedizin kaum thematisiert – gehört aber in jeden ganzheitlichen Behandlungsansatz bei CMD.
Die sichere Alternative: Hydroxylapatit statt Fluorid
Hydroxylapatit ist ein bioidentischer Zahnschmelz-Ersatz, der in Zahnpasten wie Bioniq Repair oder Dr. Wolff Biorepair verwendet wird. Vorteile:
unterstützt echte Remineralisierung.
- wirkt nicht toxisch
- härtet den Zahn auf natürliche Weise
- fördert eine gesunde Mundflora
- schützt empfindliche Zahnhälse sanft – ohne Nebenwirkungen
Markus Schall: „Seit ich Bioniq Repair (mit Hydroxylapatit) nutze, ist mir kein Zahn mehr abgesplittert. Vorher, bei täglicher Anwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta, ist das regelmäßig passiert.“
Wann eine professionelle Zahnreinigung wirklich sinnvoll ist
So berechtigt die Kritik an übertrieben häufigen Zahnreinigungen auch ist – es gibt durchaus Situationen, in denen eine gut durchgeführte professionelle Zahnreinigung (PZR) sehr sinnvoll, ja sogar notwendig ist.
Bei bereits geschädigtem Zahnapparat
Menschen mit freiliegenden Zahnhälsen, Parodontitis, tieferliegenden Taschen oder erhöhtem Zahnsteinaufbau profitieren oft erheblich von einer gezielten Reinigung – nicht zur „Kosmetik“, sondern zur Entzündungsprophylaxe. Bakterielle Beläge in Zahnfleischtaschen können nicht mit der Zahnbürste entfernt werden.
Tiefer Zahnstein kann nur professionell gelöst werden
Bei schlechter Mundhygiene, bedingt durch Krankheit, Medikamente oder körperliche Einschränkungen, kann die PZR das Risiko für Zahnverlust deutlich senken. Eine gut durchgeführte PZR kann hier:
- Zahnfleischentzündungen reduzieren
- Blutungen stoppen
- Taschenbildung verlangsamen oder verhindern
- und das Fortschreiten von Parodontitis eindämmen
Bei Senioren oder Menschen mit eingeschränkter Motorik
Viele ältere Menschen – oder auch solche mit neurologischen Erkrankungen wie Parkinson oder MS – sind in ihrer täglichen Zahnpflege eingeschränkt. Die Feinmotorik reicht oft nicht mehr aus, um die Zähne ausreichend zu reinigen. In solchen Fällen kann die PZR ein wichtiges Werkzeug sein, um Zahnerhalt zu sichern. Regelmäßige sanfte Reinigungen können hier helfen, die Situation stabil zu halten, auch wenn zu Hause nicht mehr alles perfekt klappt.
Bei starkem Mundgeruch oder chronischer Schleimhautbelastung
Auch Halitosis (Mundgeruch) hat oft ihre Ursache in Plaque, Zungenbelag oder Bakterienkolonien in Zahnfleischtaschen. Eine professionelle Reinigung, kombiniert mit Zungenreinigung und eventuell mikrobiologischer Diagnostik, kann hier echte Verbesserungen bringen – nicht nur im Wohlbefinden, sondern auch im sozialen Alltag.
Nach einer intensiven Zahnbehandlung
Nach Wurzelbehandlungen, Implantaten oder größeren Füllungsarbeiten kann eine gezielte PZR helfen, das frisch behandelte Gebiet zu stabilisieren, Entzündungsprozesse zu reduzieren und die langfristige Einheilung zu fördern. Wichtig ist dabei aber: Nicht zu früh – und nicht zu aggressiv.
Zahngesundheit braucht keine Routine – sondern Verantwortung
Die tägliche Zahnpflege ist kein Randthema, sondern ein Spiegel unserer Haltung zum eigenen Körper. Und während uns von vielen Seiten suggeriert wird, dass nur regelmäßige Zahnarztbesuche, teure Produkte und möglichst aggressive Reinigungsmethoden wirklich „schützen“, zeigt sich in der Praxis oft ein anderes Bild: Zahngesundheit ist keine Glückssache – sie ist eine Frage der Gewohnheit, der Achtsamkeit und der Information.
Was wirklich zählt: Tägliche Pflege, nicht blindes Vertrauen
Viele Menschen lassen sich alle drei oder sechs Monate zur professionellen Zahnreinigung einbestellen – ohne zu wissen, was dort eigentlich gemacht wird:
- Mit welchen Mitteln wird gearbeitet? Werden fluoridhaltige Substanzen eingesetzt?
- Kommen Poliermaschinen zum Einsatz, obwohl der Schmelz bereits angegriffen ist?
- Wie wird mit alten Füllungen umgegangen – z. B. Amalgam?
Fragen wie diese werden oft nicht gestellt – oder nicht beantwortet. Und genau darin liegt das Risiko. Nicht die Reinigung selbst ist das Problem – sondern der Routinegedanke, der aus einer medizinischen Maßnahme ein Abo-Modell gemacht hat.
Meine persönliche Erfahrung: Weniger ist mehr – wenn man es richtig macht
„Ich putze meine Zähne täglich mit einer hochwertigen elektrischen Zahnbürste (IQ-Serie von Braun) und einer fluoridfreien Zahnpasta mit Hydroxylapatit (z. B. Bioniq Repair). Ich achte auf meine Ernährung, trinke viel Wasser – und ich lasse mir vom Zahnarzt vielleicht alle anderthalb Jahre mal den Zahnstein vorsichtig entfernen. Nicht mehr. Beim zweiten Termin sagt mein Zahnarzt dann manchmal: ‚Jetzt könnten wir mal eine Zahnreinigung machen.‘ Und dann frage ich vorher ganz genau, was da gemacht wird – und bitte um eine möglichst sanfte, fluoridfreie Reinigung, ohne Poliermaschine, es sei denn, es ist wirklich nötig.“
Dieses Vorgehen funktioniert für mich seit Jahren – keine neuen Löcher, kein Zahnsteinüberschuss, kein weggesplitterter Zahn mehr. Vorher, in den Jahren mit Fluorid und Standardzahnpasten, war das anders: Abgesplitterte Stellen waren an der Tagesordnung. Das ist kein Beweis, aber ein deutliches Zeichen.
Fazit: Die Risiken sind real – aber vermeidbar
Professionelle Zahnreinigung ist kein Teufelszeug. Aber wer sie routinemäßig alle 3 Monate durchführt, ohne sich über Materialien, Methoden und Schutzmaßnahmen zu informieren, geht langfristig gesundheitliche Risiken ein, die vermeidbar wären. Fragen, die man sich stellen sollte:
- Habe ich noch alte Füllungen im Mund?
- Werde ich vor der PZR über die verwendeten Stoffe aufgeklärt?
- Gibt es eine sinnvolle Alternative zur Hochglanzpolitur?
- Warum entstehen überhaupt so viele Beläge bei mir?
- Und: Was kann ich tun, um meine Mundgesundheit selbstverantwortlich zu stärken – anstatt sie dem Zahnarzt zu überlassen?
Ein Appell an den gesunden Menschenverstand
Natürlich gibt es auch Grenzfälle. Menschen mit stark geschädigten Zähnen, chronischen Entzündungen, schlechter Ernährung, Alkoholmissbrauch, Medikamenteneinnahmen oder genetischen Schwächen – bei ihnen kann eine regelmäßige Zahnreinigung medizinisch sinnvoll sein. Aber auch dann sollte gelten:
Nicht alles, was „prophylaktisch“ klingt, ist auch gesund.
Nicht alles, was glänzt, schützt.
Und nicht jeder weiße Kittel verdient blindes Vertrauen.
Häufig gestellte Fragen zur professionellen Zahnreinigung
- Was ist eine professionelle Zahnreinigung genau?
Die professionelle Zahnreinigung (PZR) ist eine zahnärztliche Leistung zur gründlichen Entfernung von Zahnbelag (Plaque), Zahnstein und Verfärbungen. Dabei werden mit speziellen Geräten Beläge oberhalb und – teilweise – unterhalb des Zahnfleischsaums entfernt, die mit normalem Zähneputzen nicht erreicht werden können. Anschließend werden die Zähne poliert und oft mit Fluorid behandelt. Sie gilt als Ergänzung zur täglichen Mundhygiene. - Wie oft sollte man eine professionelle Zahnreinigung machen lassen?
Die Empfehlung variiert: Viele Zahnärzte raten zu 1–2 PZR pro Jahr. Bei erhöhtem Risiko für Parodontitis, Karies oder bei bestimmten Vorerkrankungen (z. B. Diabetes) können auch kürzere Intervalle sinnvoll sein. Kritiker merken jedoch an, dass zu häufige PZR das Zahnfleisch oder die Zahnhartsubstanz belasten könnten – ein Punkt, den Patienten individuell mit dem Zahnarzt besprechen sollten. - Ist eine PZR gesundheitlich unbedenklich?
Das kommt auf den Zustand von Zahnfleisch und Zähnen, die Häufigkeit der Anwendung und die angewandte Technik an. In der Regel ist die PZR unbedenklich, kann aber bei übermäßiger oder unsachgemäßer Anwendung zu Problemen führen – etwa zu Zahnfleischrückgang, Mikrorissen oder Sensibilitäten. Wichtig ist eine sachkundige Durchführung durch geschultes Fachpersonal. - Können durch PZR Bakterien ins Blut oder Gehirn gelangen?
Ja, das ist theoretisch möglich. Besonders bei entzündetem Zahnfleisch oder offenen Mikrowunden können während der Reinigung Bakterien in die Blutbahn gelangen – eine sogenannte Bakteriämie. In Einzelfällen (v. a. bei immungeschwächten Personen oder Menschen mit Herzklappenersatz) kann dies ernsthafte Folgen haben. Eine sterile Arbeitsweise und ein gesunder Allgemeinzustand minimieren dieses Risiko. - Wird durch eine PZR Zahnschmelz abgetragen?
Normalerweise nein – sofern die PZR sachgemäß durchgeführt wird. Bei übermäßiger Anwendung oder unsachgemäßer Technik (z. B. zu starkem Polieren oder aggressiven Bürsten) kann jedoch der Zahnschmelz angegriffen werden. Deshalb sollten Häufigkeit und Methode individuell angepasst werden. - Wieviel kostet eine professionelle Zahnreinigung?
Die Kosten schwanken je nach Zahnarztpraxis und Umfang der Behandlung, liegen aber meist zwischen 70 und 140 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht vollständig, manche zahlen jedoch einen Zuschuss. Privatversicherte bekommen die PZR oft erstattet – je nach Tarif. - Ist eine professionelle Zahnreinigung notwendig, wenn ich gut putze?
Nicht unbedingt. Wer konsequent gute Mundhygiene betreibt (z. B. mit elektrischer Zahnbürste, Interdentalbürsten, Zungenreiniger etc.) und keine Vorerkrankungen hat, hat oft deutlich weniger Nutzen von regelmäßigen PZR. Zahnärzte sehen sie jedoch als zusätzliche Vorsorgemaßnahme – gerade in schwer zugänglichen Bereichen. Wichtig ist hier eine ehrliche Einschätzung durch den Zahnarzt, nicht ein Automatismus. - Können durch eine PZR Schmerzen entstehen?
Bei gesunden Zähnen und Zahnfleisch ist die PZR meist schmerzfrei. Menschen mit freiliegenden Zahnhälsen oder entzündetem Zahnfleisch empfinden die Behandlung jedoch häufig als unangenehm oder sogar schmerzhaft. Auch die abschließende Politur oder Fluoridierung kann empfindlich sein. Schmerzempfindliche Patienten sollten das vorher ansprechen. - Was passiert, wenn man auf die PZR dauerhaft verzichtet?
Die meisten Menschen kommen ohne regelmäßige PZR aus – vorausgesetzt, sie betreiben konsequente Mundhygiene. Wer jedoch zu Belägen, Zahnstein oder Zahnfleischentzündung neigt, kann von der PZR profitieren. Es gibt jedoch keine evidenzbasierte Pflicht zur PZR – sie ist eine individuelle Entscheidung, kein Muss. - Können bei der PZR verwendete Fluoride schädlich sein?
In normalen Dosen gelten Fluoride als sicher – sie härten den Zahnschmelz und beugen Karies vor. Allerdings gibt es Diskussionen über mögliche Langzeitfolgen bei hoher Fluoridaufnahme, z. B. durch Trinkwasser, Zahnpasta und zusätzlich durch PZR. Manche Patienten bevorzugen deshalb fluoridfreie Alternativen oder bitten explizit um eine PZR ohne Fluoridierung. - Gibt es Alternativen zur professionellen Zahnreinigung?
Ja. Wer täglich sorgfältig putzt, Zahnzwischenräume reinigt und regelmäßig zum Zahnarzt geht, kann viele Vorteile der PZR auch ohne sie erreichen. Spezielle Zahnbürsten (z. B. Schallzahnbürsten), Zahnpasten mit Hydroxylapatit, Ölziehen oder die Anwendung von Interdentalbürsten sind weitere sinnvolle Bausteine. Manche setzen auch auf natürliche Mittel wie Xylit oder basische Mundspülungen. - Sollte man die PZR in der Schwangerschaft durchführen lassen?
Hier ist besondere Vorsicht geboten. Zwar wird eine gute Mundhygiene in der Schwangerschaft ausdrücklich empfohlen, eine aggressive PZR kann jedoch bei entzündetem Zahnfleisch problematisch sein. Schwangere sollten vorab mit dem Zahnarzt klären, ob eine sanfte Reinigung sinnvoll ist oder besser gewartet werden sollte. Auf Fluorid kann während der Schwangerschaft ggf. verzichtet werden. - Können durch PZR Keime in andere Organe wandern?
Ja, in sehr seltenen Fällen. Gelangen Keime über die Blutbahn in Organe, können sie z. B. bei vorgeschädigten Herzklappen zu einer Endokarditis führen. Aus diesem Grund wird bei bestimmten Vorerkrankungen (z. B. künstliche Herzklappen, Immunschwäche) manchmal eine antibiotische Prophylaxe vor der PZR empfohlen. Das sollte individuell mit dem Haus- oder Zahnarzt besprochen werden. - Gibt es Studien zur Wirksamkeit der PZR?
Ja – allerdings ist die Datenlage nicht eindeutig. Einige Studien zeigen eine Reduktion von Plaque und Gingivitis durch PZR. Andere weisen darauf hin, dass der Nutzen im Vergleich zu guter häuslicher Zahnpflege eher gering ist. Es gibt kaum Langzeitstudien mit harten Endpunkten (z. B. Zahnverlust), weshalb viele Kritiker den tatsächlichen Zusatznutzen der PZR infrage stellen. - Warum wird die PZR von den gesetzlichen Krankenkassen nicht vollständig übernommen?
Weil sie nicht als medizinisch zwingend notwendig eingestuft wird. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen nur für „ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche“ Leistungen. Die PZR gilt als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Ein Teil der Kosten kann ggf. durch Bonusprogramme, Zahnzusatzversicherungen oder Präventionsprogramme übernommen werden. - Wie finde ich eine gute Praxis für die professionelle Zahnreinigung?
Wichtig ist geschultes Personal, transparente Aufklärung und eine individuelle Einschätzung – nicht bloß Verkaufsrhetorik. Gute Praxen nehmen sich Zeit für Fragen, erklären, was genau gemacht wird, und bieten Alternativen an (z. B. PZR ohne Fluorid, sanftere Verfahren). Bewertungen im Internet, Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis oder ein persönliches Vorgespräch helfen bei der Auswahl.





