Im Moment spricht halb Europa über das sogenannte „28. Regime“. Viele fragen sich, was das eigentlich sein soll. Ein neuer Staat? Ein geheimes EU-Projekt? Oder einfach nur ein weiterer Versuch, den Binnenmarkt zu modernisieren? Tatsächlich handelt es sich um ein Konzept, das zwar groß klingt, aber im Kern erst einmal eine zusätzliche Unternehmensform beschreibt, die optional und rein freiwillig sein soll. Der Name „28. Regime“ kommt daher, dass es neben den 27 nationalen Rechtsordnungen ein weiteres Regelwerk gäbe – wie ein zusätzliches Werkzeug in einer bereits vollen Werkzeugkiste.
Die Idee dahinter ist nicht über Nacht entstanden. Schon seit Jahren klagen Start-ups, Investoren und auch manche Mittelständler darüber, dass die EU aus 27 sehr unterschiedlichen Wirtschaftsräumen besteht. Je nachdem, in welchem Land man startet, muss man andere Regeln beachten: andere Gründungsformalitäten, andere Haftungsregeln, andere Vorgaben für Mitarbeiterbeteiligungen oder Kapitalaufnahme. Für internationale Tech-Unternehmen ist das ein Hindernis, für Gründer oft abschreckend. Genau hier wollen die EU-Institutionen ansetzen.



